Bogenviertel

Der Bodenbelagshersteller DLW (Deutsche Linoleum-Werke) verkaufte 2015 sein traditionsreiches Werksgelände direkt am Bahnhof in Bietigheim-Bissingen je zur Hälfte an die Stadt Bietigheim-Bissingen und das Immobilienunternehmen Oswa:
DLW: Neustart auf altem Industrieareal (BietZ 9.1.2018)

Damit war der Weg frei für eine Neubebauung dieses inzwischen „Bogenviertel“ genannten 8,5 ha = 85.000 qm großen Geländes. Es wurde ein Architektenwettbewerb durchgeführt, aus dem das Hamburger Büro „gmp international“ als Sieger hervorging:
Bogenviertel: Riegelbebauung gegen Lärm (BietZ 15.11.2018)

Bereits anlässlich der Vorbereitung seiner Wiederwahl im Jahr 2012 hatte Oberbürgermeister Jürgen Kessing die Möglichkeit, die vierspurige B 27 in diesem Bereich an den Bahnbogen zu verlegen, als „Jahrhundertprojekt“ propagiert:
Bietigheim liebäugelt mit neuer B 27 (StN 16.2.2012)

Inzwischen lehnt die Stadtverwaltung diese Straßenverlegung ab mit dem Argument, dass im Norden des Bogenviertels nicht alle dafür wünschenswerten Grundstücke aufgekauft werden können.

Es wäre durchaus möglich, die Verlegung zunächst nur bis an den Rand dieser nördlichen Fläche auszuführen und von dort die B 27 wieder auf die alte Trasse zu leiten. So könnten die städtebaulichen Vorteile im bahnhofsnahen Bereich in wenigen Jahren verwirklicht werden und im nördlichen Bereich dann eben einige Jahre oder Jahrzehnte später.

Wenn diese Möglichkeit jedoch jetzt nicht genutzt wird, bleibt sie auf absehbare Zeit verbaut!

Am 3.4.2019 fand im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens eine Bürgerinformation über den Planungsstand im Bogenviertel statt:
Pläne jetzt mit Hochhaus und Hotel (BietZ 5.4.2019)

Der Artikel bezieht sich auf den Planstand vom 3.3.2019. Im Artikel steht, dass als Fußgängerverbindung zum Bahnhof inzwischen eine Brücke statt einer Unterführung vorgesehen sei.

In dem Plan ist aber links unten rot gestrichelt statt der dort zwischen Bogenviertel und Bahnhofsplatz ursprünglich geplanten Unterführung ein ebenerdiger Fußgängerüberweg über die B 27 eingezeichnet (der ampelgeregelt sein müsste).

In dem Plan rechts unten ist direkt neben den Gleisen ebenfalls in rot eine „Fußgängerquerung“ eingezeichnet, wobei es sich um eine Brücke handeln muss. Wegen der langen Rampen wird diese wohl eher für Radfahrer als für Fußgänger attraktiv sein.

Der bisherige ebenerdige, ampelgeregelte Fußgänger- und Radfahrer-Übergang zwischen Bahnhofs-Parkhaus-Ausfahrt und südlichem DLW-Geländeeingang wird laut diesem Plan entfallen.