Busspuren

Die Staus im Berufsverkehr auf den Bietigheim-Bissinger Hauptverkehrsstraßen sind berüchtigt. In diesen Staus bleiben auch die Zubringerbusse zum Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) direkt neben dem Bahnhof auf den letzten paar hundert Metern stecken.

Bietigheim-Bissingen hat die einzigartige Chance, dass durch separate Busspuren an den Hauptzufahrtsstraßen zum ZOB die Situation für die Busse um ein Vielfaches verbessert werden könnte. Abgesehen natürlich von den Aufbaujahren nach den Bombenzerstörungen des zweiten Weltkriegs:

Welche andere Stadt hat solche baulichen Möglichkeiten?

Leider ist es aber so, dass es auch unter diesen ungewöhnlich  guten Bedingungen immer noch schwierig, teuer und politisch  schwer durchsetzbar ist, neue Busspuren anzulegen. Immer wieder fordern sogar einzelne Autofahrer, die bestehenden kurzen Busspuren (eine entlang der Stuttgarter Str. zwischen Wilhelmstr. und Bahnhofstr., eine zweite entlang der Bahnhofstr. zwischen Carl-Benz-Str. und Bahnhofsplatz) aufzugeben.

Entlang der Bahnhofstr. zwischen Mörikestr. und Carl-Benz-Str. wäre noch bis vor kurzem nur ein flacher einstöckiger Geschäftsanbau (Friseurgeschäft Flotta) an einem Mehrfamilienhaus einer neuen Busspur im Weg gewesen. Das Grundstück daneben wurde im Jahr 2018 neu bebaut. Bei rechtzeitiger Planung hätten sich neue Geschäftsräume für das Friseurgeschäft in dieses neue Haus integrieren lassen. Im Bebauungsplan wurde jedoch das Baufenster so weit bis an die Straße heran gelegt,  dass das neue, 3,2 Mio. Euro teure Mehrfamilienhaus nun einer Busspur als unüberwindliches Hindernis entgegensteht: Holzhybrid-Haus Bahnhofstr. 152/3. Man kann wohl kaum der Bauträgerfirma vorwerfen, dass sie das laut Bebauungsplan zulässige Baufenster vollständig ausgenutzt hat.

Das tun schließlich alle Bauträgerfirmen aus naheliegenden wirtschaftlichen Gründen und so wird es auch entlang der Stuttgarter Straße zwischen Gröninger Weg und Freiberger Straße kommen, wenn nicht im letzten Moment noch Änderungen vorgenommen werden: Das Umlegungsverfahren und das Bebauungsplanverfahren für das Lothar-Späth-Carré (das ehemalige SWF-, dann Valeo-Areal zwischen Freiberger Str., Stuttgarter Str., Gartenstr. und Gröninger Weg) laufen, die Bürgerinformationsveranstaltung war am 8.1.2019, Änderungsvorschläge konnten bis zum 1.2.2019 beim Stadtentwicklungsamt eingereicht werden.

Tatsächlich ist es hier allerdings bereits deutlich schwieriger als es entlang der Bahnhofstraße gewesen wäre, eine Busspur anzulegen: Es gibt mehrere Gebäude, die sich bisher noch in Privatbesitz befinden (Stuttgarter Str. 125, 125/2, 127 und 129), wo entweder die Gebäude selbst oder zumindest Gartenanteile einer Busspur im Weg sind. Es ist zwar nichts bekannt geworden, dass die Stadt sich dort so intensiv wie an der Schwarzwaldstraße um den vorsorglichen Erwerb von Erweiterungsgrundstücken bemüht hätte, aber es ist anzunehmen, dass die Grundstücksbesitzer zumindest gefragt wurden, ob sie am Umlegungs- und Bebauungsplanverfahren teilnehmen wollten.

Außerdem kommt hinzu, dass dann die Busspur idealerweise auch in dem Durchlass unter den Gleisen fortgeführt werden sollte. Eine Erweiterung dieses großen Durchlasses würde richtig viel Geld kosten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.